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Ernährung bei Heuschnupfen & Allergien

Fließschnupfen, kribbelnde Nase, ständige Nießanfälle, juckende und gerötete Augen, Müdigkeit – das Frühjahr ist für Heuschnupfen-Geplagte immer eine besondere Herausforderung. Mit der richtigen Ernährung bei Heuschnupfen und Allergien lassen sich die Symptome lindern.

Für viele startet die Pollenflug-Saison mit den ersten Pollen im Februar/März und endet erst im Juli. In Deutschland leiden rund 25 Millionen Menschen an einer Allergie (Europäischen Stiftung für Allergieforschung ECARF). Am weitesten verbreitet ist dabei die Pollenallergie, die sich vor allem als Heuschnupfen äußert.

Doch wie entsteht überhaupt eine Allergie?

An der Entstehung sind meist mehrere Faktoren beteiligt. Neben Erbanlagen, Umweltverschmutzung und anhaltenden psychischen Belastungen spielt unsere Lebens- und Ernährungsweise eine wichtige Rolle, die wiederum großen Einfluss auf unsere Darmflora, unsere Darmschleimhaut und somit unser Immunsystem hat. Egal ob Pollen, Tierhaare, Hausstaubmilben oder Nahrungsmittel – bei einer Allergie reagiert unser Immunsystem übertrieben stark auf diese eigentlich natürlichen Stoffe, die sogenannten Allergene. Ein Allergieausbruch kann dabei in fast jedem Alter eintreten, nur selten besteht eine Allergie von Geburt an.

Man unterscheidet verschiedene Arten von Allergien.

Etwa 90 Prozent aller Allergien zählen zum Typ I. Eine allergische Reaktion vom Typ I tritt wenige Sekunden bis Minuten nach dem Kontakt mit dem Allergieauslöser ein, daher wird diese Allergie auch Soforttyp-Allergie genannt. Hierzu zählen Allergien gegen Gräser- und Baumpollen, Hausstaubmilben, Nahrungsmittel, Bienen- und Wespengift sowie Tierhaare. Das Immunsystem bildet dabei Antikörper der Klasse IgE (Immunglobulin E) gegen das Allergen, um es zu bekämpfen. Die IgE-Antikörper bewirken die Freisetzung einer Überdosis Histamin, einem Entzündungsbotenstoff, wenn sie das Allergen wiedererkennen. Das löst innerhalb kürzester Zeit Symptome wie Schwellungen der Haut oder der Schleimhäute aus.

Kreuzallergien

Hinzu kommt die Tatsache, dass die wenigsten Allergiker auf nur einen einzigen Stoff allergisch reagieren. Dies ist darauf zurückzuführen, dass sich die Eiweißstrukturen der Allergene häufig ähnlich sind. So vertragen Gräserpollen-Allergiker oft Getreideprodukte nicht. Haselpollen- oder Beifuß-Allergiker erleben oft auch allergische Symptome beim Verzehr vieler Gemüsearten und Früchten. Zu den typischen Heuschnupfen-Symptomen kommen dann noch Hautausschläge oder Verdauungsbeschwerden hinzu. In so einem Fall spricht man von einer sogenannten Kreuzallergie.

Besonders häufig treten folgende Kreuzallergien auf:

Baumpollen (z.B. Birke, Erle, Hasel): Stein- und Kernobst, Beeren, Kiwi, Sellerie, Karotte, Kartoffel, Nüsse, Mandeln

Gräserpollen: Getreideprodukte, Tomaten, Hülsenfrüchte, Kräuter, rohe Kartoffel, Melone, Kiwi

Beifußpollen: Karotten, Sellerie, Kamille, Paprika, Tomaten, Artischocken, Gurken, Knoblauch, Kräuter, verschiedene Gewürze

Gibt es Alternativen zu Medikamenten und den Behandlungsmethoden der Schulmedizin?

Ich leide selber seit dem Kindesalter an starkem Heuschnupfen. Im Laufe der Jahre habe ich alles probiert – Hyposensibilisierung, Nasenspray, Augentropfen, Tabletten. Ich war nie ein großer Fan dieser Medikamente und immer auf der Suche nach Alternativen. Neben den folgenden Tipps hat es mir sehr geholfen, auf Milchprodukte aller Art zu verzichten. Kuhmilch wirkt stark Schleim bildend, was sich negativ auf die Atemwege sowie unseren Magen-Darm-Trakt auswirkt.

Darm sanieren
Da Allergien eine Überreaktion des Immunsystems darstellen, ist zunächst das Immunsystem zu stärken. Dieses befindet sich zu ca. 80% auf den Darmschleimhäuten. Außerdem stehen die Schleimhäute unseres gesamten Körpers miteinander in Verbindung. Wenn also die Darmschleimhaut gestört ist, wirkt sich dies auch auf andere Schleimhäute wie die der Atemwege aus. Eine Darmreinigung in Verbindung mit einem Wiederaufbau der gesunden Darmflora spielt daher für jegliche Art von Allergien eine wichtige Rolle.

Histaminarm ernähren
Wie oben beschrieben ist der Botenstoff Histamin wesentlich an allergischen Reaktionen beteiligt. Durch eine histaminarme Ernährung kann verhindert werden, dass der Histaminspiegel nicht noch weiter ansteigt. Hierbei sind Nahrungsmittel zu meiden, die starke Gärungs-, Reifungs- oder Fer-mentationsprozesse durchlaufen: Alkohol, reifer Käse, Sauerkraut, Essig, Rohwurst, Schokolade, Tomatenprodukte, aber auch einzelne Gemüse- und Früchtesorten wie Erdbeeren, Ananas, Bananen, Zitrusfrüchte, Kiwi, Spinat, Aubergine, Avocado, Oliven, die die Freisetzung von Histamin aus unseren Zellen anregen.

Allergene meiden
Heuschupfen-Betroffene sollten beobachten, ob sie neben den bekannten Symptomen nach dem Verzehr bestimmter Nahrungsmittel noch weitere Auffälligkeiten beobachten können. Es gilt, diese Nahrungsmittel zu identifizieren und zukünftig zu meiden.

Auf ausreichende Vitaminversorgung achten
Die Vitamine B6, B12 und C sind im Körper am Abbau von Histamin und somit an der Stabilisierung der Schleimhäute beteiligt. Eine entsprechende Versorgung ist daher unbedingt empfehlenswert.

Vitamin B6: Vollkornprodukte, Gemüse, Fleisch, Fisch
Vitamin B12: hauptsächlich in tierischen Lebensmitteln, für Vegetarier/Veganer empfiehlt sich ein pflanzliches Nahrungsergänzungsmittel
Vitamin C: Äpfel, schwarze Johannisbeeren, Petersilie, Paprika, Brokkoli

Das Richtige trinken
Bei Heuschnupfen werden die Schleimhäute sehr stark gefordert. Eine ausreichende tägliche Trinkmenge von Wasser ist daher sehr wichtig. Zu meiden sind Getränke, die die Histaminausschüttung fördern, d.h. Alkohol (vor allem Rotwein), Fruchtsäfte (insbesondere Säfte aus Zitrusfrüchten, Ananas, Banane, Birne, Erdbeere), Softdrinks, Früchtetee, schwarzer Tee.

Get ready for spring! Ich hoffe, dass ihr den Frühling mit diesen Tipps ein wenig mehr genießen könnt.

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